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Der Platz – die 3birch-Ranch: die Geschichte und Wissenswertes zur Gegend

 
Im Dezember 2004, kurz vor Jahreswechsel, sind wir mit klopfenden Herzen das erste Mal nach Laave gefahren. Bereits die Blicke auf die Landschaft der letzten Kilometer, Feuchtwiesen, Wald, alte Eichen am Wegesrand, erzählten uns einladende Geschichten. Kurzum, im Januar wurde der Vertrag geschlossen und wir waren Eigentümer von 4 Hektar Wildwiese, eigenem Wald, einem Wohnhaus und diversen Nebengebäuden.
 
Uns war im Jahr davor klargeworden, wir brauchen einen eigenen Platz. Wir kannten uns gerade mal ein halbes Jahr, Eigenkapital hatten wir Beide nicht, aber den gemeinsamen Wunsch einen Ort zu erschaffen, wo Axel seine Zeremonien abhalten konnte, ohne jedes Mal wieder alle nötigen Sachen einpacken zu müssen. Mein Herz sehnte sich nach eigenem Garten, Gemüseanbau und Mahlzeiten im Freien, unter Bäumen. Uns war klar, wir werden unsere Jobs in Hamburg weitermachen müssen, da Banken weder Gemüse, noch Einladungen zur Schwitzhütte als Abzahlung des Darlehens akzeptieren. Aber nachdem wir Beide schon beim Aussteigen aus dem Auto, beim ersten Schritt übers Gelände, gefühlt haben – hier ist unser Ort – Körper, Geist und Herz nur noch aus einem dicken Ja bestanden, gab es keine andere Wahl. Ursprünglich haben wir näher an Hamburg gesucht, Einiges in allen Himmelsrichtungen angeschaut, aber ein solches Ziehen, eine solche gefühlte Einladung, hatten wir vorher nicht erlebt.
 
Bis heute fühlen wir uns am richtigen Ort, der Zauber ist ungebrochen. Nach und nach sind auf dem Gelände der Schwitzhüttenplatz, der Garten, das Medizinrad im Wald und der Frauenplatz entstanden. Für mich kostbare Lehrjahre. Auch an allen Orten an denen ich je gelebt habe, hatte ich Baumfreunde und eigene Kräuter, oder die Tomate auf dem Balkon. Das Haus war schon in einem Zustand, in dem wir einfach einziehen konnten, das Gelände ums Haus liess allerdings noch keinen Garten erahnen.
 
Nur rund 1 km Luftlinie von uns aus, liegt das Laaver Moor mit dem schwarzen See. Der Rest eines der ältesten Hochmoore Europas. Unweit gibt es noch eine riesige Wanderdüne, die jahrlich einige Zentimeter in Richtung Elbe schafft und das seit der letzten Eiszeit. Wir wohnen ca. 8 km von der Elbe weg – schräg gegenüber von Hitzacker im Wendland. Es ist eine dünn besiedelte Gegend, die Grieser Gegend. Verstreute Höfe, kleine Dörfer, der karge, saure Boden gab nicht viel her. Die Höfe ernährten eine Generation, die Kinder mussten sich woanders verdingen, oder später in die Stadt zum Arbeiten in die Fabriken ziehen. Heute zieht sich das „grüne Band“ an der Elbe entlang, da wo zu DDR Zeiten die Sperrzonen lagen. Kraniche, Reiher und Störche ziehen jedes Frühjahr hierher, im Herbst bevölkern zig Tausende Wildgänse die Elbufer zum Überwintern. Vogelrufe sind immer zu hören. Wölfe haben kleine Rudel in den ehemaligen Militärgeländen gegründet. Im Wald, auf der Wildwiese, manchmal auch bei uns im nicht eingezäunten Garten, geben sich Fuchs und Hase, Rehe, Hirsche,Wildschweine, Dachs und Marder zu erkennen. Fledermäuse wohnen unter unserem Dach. Ein Milanpaar hat sein Sommerrevier hier, eine Kolkrabenfamilie dominiert die vielen anderen Raubvögel.
 
Unser Platz liegt abseits der kleinen Landstrasse. Es gibt nur ein Nachbarhaus, das Dorf und der nächste Hof sind weit genug weg. Vögel sind von morgens bis in die Nacht zu hören, das Summen der Bienen, wenn unsere alte riesige Hauskastanie blüht ist wunderbar. Und noch Etwas: der Sternenhimmel, weit weg von vielen Lichtquellen, ist einfach unglaublich!
 
Sophia Damrau
 
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